Generalbeichte – Ib

SAKRILEGISCHE KOMMUNION
  • Ich empfange die heilige Kommunion im Zustand der Todsünde.
  • Ich empfange die heilige Kommunion im Bewusstsein der Sünde. (Ich habe die auferlegte Busse nicht verrichtet; ich habe nicht ordentlich gebeichtet, indem ich nicht alle Sünden bekannt oder mich liederlich auf die heilige Beichte vorbereitet habe; ich ziehe die Sakramente ins Lächerliche; ich verbreite Irrlehren bzw. Häresien.)
  • Nach einer sakrilegischen Beichte verharre ich bewusst in der Sünde – trage weiterhin das rote Band, nehme Verhütungsmittel, lebe im Konkubinat, habe den verursachten Schaden an fremdem Besitz nicht wiedergutgemacht, wie bei Diebstahl, zurückgehaltenem Erbe, Enterbung, unrechtmässig erworbenem Erbe, unrechtmässig erworbenen Besitztümern oder Sachen (ohne ausdrückliches Einverständnis des anderen, durch Missbrauch des guten Willens, der Naivität oder der Gutgläubigkeit eines anderen, durch Erpressung oder Aufstellung von Bedingungen); ich bestehle meinen Arbeitgeber, begehe Betrügereien, führe meine unternehmerische Aktivität unehrlich aus.
  • Ich nehme nicht an der ganzen heiligen Messe teil.
  • Ich ging zur heiligen Kommunion, nur weil es auch die anderen taten.
  • Wer in einem derartigen Zustand die heilige Kommunion empfängt, der zieht sich damit das Gericht zu.

HABE ICH MICH DER RESPEKTLOSIGKEIT GEGENÜBER GOTT SCHULDIG GEMACHT?

  • Habe ich Gott versucht – durch Worte oder Taten? Unterziehe ich seine Güte und Allmacht einer Prüfung?
  • Sakrileg – sakrilegischer Kommunionempfang; habe ich Sakramente, liturgische Handlungen, Gott geweihte Personen, Gegenstände, Orte entweiht oder verunehrt?
  • Simonie – habe ich geistliche Dinge, Gnaden, Sakramentalien, Würden gekauft oder verkauft? Habe ich geheiligte Gegenstände verkauft? Es ist unzulässig, sich geistliche Güter anzueignen und so tun, als wäre man ihr Besitzer oder Herr, denn sie kommen von Gott. Man kann sie nur als Geschenk von ihm empfangen. Atheismus – lehne ich die Existenz Gottes ab oder leugne sie? Eine häufige Form des Atheismus ist der praktische Materialismus.

Bin ich der Verzweiflung oder dem Misstrauen gegenüber der Liebe und Barmherzigkeit Gottes verfallen?

  • Es geht um Kleingläubigkeit, Misstrauen gegenüber Gott, Zweifel daran, dass Gott mir die Sünden vergeben hat und meine Erlösung ersehnt; ebenso geht es um die Infragestellung der Heiligen Schrift sowie kirchlicher Autoritäten wie des Papstes, der Priester oder der Kirche selbst.
MISSBRAUCHE ICH GOTTES BARMHERZIGKEIT?

Gottes Barmherzigkeit hat keine Grenzen, doch die Bekundungen derselben haben ihre Grenzen. Gott ist barmherzig, aber auch gerecht. „Ich bin gerecht und barmherzig, doch die Sünder halten mich nur für barmherzig“, sagte der Herr zur heiligen Brigitte.

Die Barmherzigkeit ist dem Gottesfürchtigen verheissen, keineswegs aber jenem, der sie missbraucht. Kurzum, Gott erträgt geduldig den Sünder, jedoch nicht bis in alle Ewigkeit. Gott verdammt diejenigen, die in der Hoffnung auf Verzeihung sündigen. Die Hoffnung des Sünders ist, sofern sie mit Reue verbunden ist, Gott angenehm, die Hoffnung der Hartnäckigen aber ist ihm ein Gräuel: „Jede Zuflucht schwindet ihnen.“ (Hiob 11, 20) Gott erweist seine Gnaden nicht in alle Ewigkeit.

Die Sünder leben ruhig und sich in Sicherheit wähnend dahin, als hätte ihnen Gott für die Sterbezeit die Verzeihung und den Himmel ganz gewiss versprochen. Sie wollen sündigen, ohne die Hoffnung auf Erlösung aufzugeben. Es ist wahr, in welcher Stunde auch immer der Sünder sich bekehrt, Gott hat ihm Vergebung verheissen; allein er sagte nicht, dass der Sünder es schaffe, sich auf dem Totenbett zu bekehren. Vielmehr beteuerte er: „Ihr werdet in eurer Sünde sterben.“ (Joh 8, 24)

Er sagte, wer ihn erst in der Sterbestunde suche, werde ihn nicht finden. „Ihr werdet mich suchen und nicht finden.“ (Joh 7, 34) Gott sehnt sich danach, alle zu retten, doch die Hartnäckigen straft er. Wir wissen nicht um all die Gnaden, die der Herr uns erweist. Der Herr aber ist sehr gut darüber im Bilde und wiegt sie, und wenn er sieht, dass der Mensch sie geringschätzt, so überlässt er den Sünder seinen Sünden und lässt ihn so auch sterben. Wie armselig ist jener, der erst in der Todesstunde Busse tut: „Die Busse, die von einem Kranken verlangt wird, ist krank!“, sagt der heilige Augustinus.

Der folgende Gedanke drückt etwas Kluges aus: Die Gebete, das Weinen und Versprechen des sterbenden Sünders kommen dem Weinen und Versprechen eines solchen gleich, den ein Feind angreift und ihm dabei den Dolch an die Brust setzt. Gemäss dem heiligen Bernardus wird das Herz, welches zu Lebzeiten hartnäckig an der Sünde festhielt, sich anstrengen, um aus dem Stande der Verwirrung zu kommen, doch es wird ihm nicht gelingen, sich daraus zu befreien und von seiner Bosheit unterdrückt wird es in ebendiesem Zustand sein Leben beschliessen. Weil der Sünder die Sünde liebte, liebte er zugleich die Gefahr seiner Verdammung. Billigerweise wird es also der Herr zulassen, dass er in jener Gefahr umkomme, in der er bis zum Tode umkommen wollte.
Der heilige Hieronymus sagt: „Von hunderttausend Sündern, die bis zum Tode in der Sünde verbleiben, wird kaum einer selig.“

Gott lässt den Sünder ungestraft sein Leben führen, doch durch diese Straflosigkeit wird er umso mehr gestraft werden. Gott überlässt den Sünder seiner Sünde und es scheint, als wäre er über ihn gar nicht erzürnt, und er lässt ihm auf dieser Welt alles nach Wunsch gehen. Erbärmlich sind diejenigen Sünder, denen es in diesem Leben wohlergeht! Dies ist ein Zeichen, dass Gott abwartet, um sie im ewigen Leben zu Opfern seiner Gerechtigkeit zu machen. Es gibt keine grössere Strafe, als wenn Gott einen Sünder Sünden auf Sünden häufen lässt. Für diesen Unglückseligen wäre es besser, wenn ihn der Herr vor seiner ersten Sünde sterben liesse. Denn stirbt er danach, so wird seine Hölle ebenso vielfach sein, wie vielfältig seine Sünden gewesen sind. (Nach den Ausführungen des heiligen Alphons Maria von Liguori)

Du wirst sagen, dass viele Menschen lange in Sünde gelebt und sich dann doch bekehrt hätten. Nimm dich in Acht, mein Freund, damit du dich nicht verrechnest! Tatsächlich haben viele Leute Reue empfunden, aber nicht alle haben sich bekehrt. Auch Saul wurde verdammt, obwohl er Reue gezeigt hatte. (1 Sam 15, 24-30) Auch Judas hat seine Tat bereut, das Geld zurückgebracht… Und sich erhängt. (Mt 27, 3)

Wer glaubt, er könne in Verachtung der von Gott gegebenen Gebote leben und dann von ihm Lohn und ewige Herrlichkeit ernten, der verspottet ihn. Doch Gott lässt seiner nicht spotten. Was du in diesem Leben säst, das wirst du im ewigen Leben ernten.

Mein lieber Christ, was man für andere sagt, das gilt auch für dich. Ergreife alle Mittel, um erneut im Stand der Gnade zu sein, bevor der Tod kommt, denn wenn es so weit ist, bleibt keine Zeit mehr zur Abhilfe. Je länger der Mensch in der Sünde verharrt, desto schwieriger wird seine Bekehrung.

Wenn du krank bist, fasst du viele Vorsätze, dich zu ändern, falls Gott dir deine Gesundheit zurückgibt. Und du wirst gesund, doch du besserst dich nicht. Dein Lebenswandel ist sogar oft noch schlechter als zuvor. Du lässt das Beichten und die heiligen Messen aus. Denk daran, dass dich eine zweite Krankheit heimsucht, du stirbst ohne Reue und kommst in die Hölle. Wenn das Mass der Sünde übergelaufen ist, tritt unwiderruflich
die Strafe Gottes in Kraft.

Fahre ich in der Sünde fort?

Ich versuche Gott, indem ich mich darauf verlasse, dass er mir verzeiht, dass ich erlöst werde – ich ändere also mein bisheriges Leben nicht und arbeite nicht an der Beseitigung meiner Unzulänglichkeiten. Falls ich darauf angesprochen werde, ärgert mich das, ich nehme es nicht an und empöre mich, statt in mich zu gehen. Vor der Beichte unterziehe ich mich keiner gründlichen Gewissenserforschung – ich habe eine Sünde verschwiegen (bewusst, aus Angst oder Scham; jemand hat mir eingeredet, dies sei keine Sünde – ich liess mich betören, weil es mir so passte, aus eigener Überzeugung).
Verschiebe ich das Bussakrament auf später – in der Annahme, es reiche aus, vor dem Tod oder im Alter zu beichten? Beabsichtige ich erst nach Erreichen eines bestimmten Alters an mir zu arbeiten, will also jetzt das Leben geniessen, auf nichts verzichten, schliesslich hätte ich noch reichlich Zeit und so passe es für mich? Ich verlasse mich in meiner Vermessenheit darauf, Gott sei verpflichtet, mich zu erlösen, auch ohne mein Dazutun (ich verlasse mich auf Gottes Barmherzigkeit, vergesse dabei aber seine Gerechtigkeit) – in der Hoffnung, Vergebung ohne Bekehrung und ewige Herrlichkeit ohne Verdienste geschenkt zu bekommen.
Ich versuche Gott, indem ich mich darauf verlasse, dass ich nicht verlorengehen kann, wenn ich getauft bin und an Gott glaube. (Nach seinen Geboten richte ich mich allerdings in meinem Leben nicht – wohlwissend, dass auch der Teufel an Gott glaubt, und wie!)
Überschätze ich meine Möglichkeiten und hoffe, dass ich ohne Hilfe von oben erlöst werden könne? Sehe und erkenne ich mein Leben richtig aus der Perspektive des Glaubens und der Ewigkeit? Bin ich mir bewusst, dass keine Sünde ungestraft bleibt? Jeder muss einmal vor den Herrn treten!

 Versündige ich mich gegen die Liebe Gottes?

Durch Gleichgültigkeit, Abstreiten ihrer Kraft, Undankbarkeit, Halbherzigkeit, geistiger Faulheit, Widerwillen, Widerstand gegen das von Gott kommende Gute;
durch Hass – dieser kommt vom Hochmut; indem ich Gottes Güte abstreite, mich erkühne, Gott als denjenigen zu verwünschen, der Sünden verbietet und Strafen verhängt; indem ich Verlautbarungen von mir gebe wie: „Wenn es Gott gäbe, wäre das nicht geschehen“, „Wo war Gott zu diesem Zeitpunkt?“, „Warum hat er das zugelassen?“ usw.
Ertrage ich Mängel und Widrigkeiten des Lebens? Vertraue ich Gott trotz alledem?
Vernachlässige ich das Tun guter Werke?
Bin ich mir bewusst, dass ich nach dem gerichtet werde, was ich getan habe, aber auch nach dem, was ich hätte tun sollen und es nicht getan habe?
Habe ich Achtung vor mir selbst – frei von Beschönigungen, heuchlerischer Bescheidenheit und Hochmut?
Täusche ich mich selbst angesichts von Vorteilen oder einer Gewissensberuhigung?

Studiere ich religiöse Bücher? Bemühe ich mich darum, Gott besser zu erkennen?

Gemeint sind Texte wie die Heilige Schrift, der Katechismus der Katholischen Kirche, kirchliche Presse, Enzykliken. Schäme ich mich für meine Glaubensüberzeugung?
Für Eltern: Komme ich der Pflicht nach, meinen Kindern über Gott, über seine Liebe zu erzählen? Führe ich sie zu Gott, erkläre ich ihnen den katholischen Glauben, belehre ich sie, bringe ich Beispiele aus dem Leben der Heiligen? Oder verlasse ich mich darauf, dass dies den Kindern jemand anders beibringt (sei es im Religionsunterricht in der Schule oder in der Kirche, sei es, dass die Grosseltern einspringen…)? Besorge ich den Kindern angemessene christliche Bücher (Kinderbibel, Kindergebetsbuch…)?

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