10. Du sollst nicht verlangen nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Das zehnte Gebot verdoppelt und ergänzt das neunte. Es untersagt,fremdes Gut zu begehren, woraus Diebstahl, Betrug und Hasardspiel hervorgehenund was zu Ungerechtigkeit und Hass führt. Dieses Gebot betrifft die Absicht des Herzens. Zusammen mit dem 9. Gebot fasst esalle Vorschriften des Gesetzes zusammen.
Bezugspunkte:
- Gier, die ihren Ursprung im Götzendienst hat.
- Geiz.
- Ungeordnete Begierde.
- Verlangen nach Reichtum, Macht.
- Unmässiges Verlangen nach Aneignung von Gütern.
- Dieses Gebot verbietet jedwede Schädigung des Nächsten an seinem irdischen Eigentum.
- Auf ungerechte Weise erworbenes Erbe – in diesem Fall bin ich zur Wiedergutmachung gegenüber den Geschwistern verpflichtet.
- Anderen wünschen, dass sie in Not geraten.
- Ärzte, die sich Krankheiten wünschen.
- Juristen, die sich wichtige und zahlreiche Streitfälle und Gerichtsverfahren herbeisehnen.
- Neid – was einem Trauern über das Wohl des Nächsten gleichkommt.
- Wer dem Nächsten ein grosses Übel wünscht, begeht eine schwere Sünde.
- Wenn ich am Reichtum oder am Besitz hänge.
- Wenn mir der Überfluss an Reichtum und Geld Genuss verschafft.
Es ist geboten, Busse zu tun und die vorgeschriebenen Fastenzeiten einzuhalten (Enthaltung von Fleisch)
- Am Aschermittwoch und Karfreitag ist strenges Fasten vorgeschrieben. (Man soll nur einmal am Tag eine sättigende Mahlzeit halten, darüber hinaus ist es gestattet, am selben Tag noch zwei Mal etwas Speise zu sich zu nehmen.) Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder und Erwachsene über 60.
- Die Vorschrift der Enthaltung von Fleisch und Fleischprodukten gilt für alle Freitage und den Aschermittwoch und betrifft jeden von der Vollendung des 14. Lebensjahres an bis zum Tod.
- Wer aus gesundheitlichen Gründen (Diabetes etc.) an Freitagen auf Fleisch nicht verzichten kann, soll ein ausserordentliches Werk der Busse, der Frömmigkeit oder der Liebe verrichten (an der heiligen Messe teilnehmen, in der Heiligen Schrift lesen, den Rosenkranz beten, den Kreuzweg abhalten, einen Kranken besuchen, einem Mitmenschen helfen…)