Generalbeichte – I

  1. ICH BIN DER HERR, DEIN GOTT. DU SOLLST NEBEN MIR KEINE ANDEREN GÖTTER HABEN UND DICH NICHT VOR ANDEREN GÖTTERN NIEDERWERFEN.

Im ersten der zehn Gebote ist das Gebot des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe enthalten. Die Quelle unseres moralischen Lebens ist der Glaube an Gott, der uns seine unermessliche Liebe offenbart. Wir haben Gott gegenüber die Pflicht, an ihn zu glauben und ihn zu bezeugen.

Habe ich gegen den Glauben gesündigt?

Man kann auf verschiedene Weisen gegen den Glauben sündigen:

  • durch freiwillige Bezweiflung des Glaubens, der Wahrhaftigkeit dessen, was Gott geoffenbart hat und die Kirche als zu glauben vorlegt, oder durch Zögerlichkeit im Glauben
  • durch Unglauben – der Missachtung der geoffenbarten Wahrheit oder willentlichen Verweigerung des Glaubens
  • durch Häresie bzw. Ketzerei – der Leugnung oder Bezweiflung einer mit göttlichem und katholischem Glauben zu glaubende Wahrheit; nehme ich die Glaubenslehre der katholischen Kirche im Ganzen an oder leugne ich z.B. die Existenz der Hölle, die Jungfräulichkeit Mariens, die Heiligste Dreifaltigkeit?
  • durch Apostasie – der Ablehnung des christlichen Glaubens oder des Abfalls von ihm
  • durch ein Schisma der Verweigerung, sich dem Papst unterzuordnen oder der Gemeinschaft mit den ihm untergebenen Gliedern der Kirche zuzugehören. Im Christentum stellt auch die protestantische Bewegung ein Schisma dar: Habe ich – ob im Sinne von Praktizieren, Mitmachen oder als Ausdruck der Zustimmung – an protestantischen und sektiererischen Riten teilgenommen (dazu zählen evangelische Riten wie die lutherischen, kalvinistischen, baptistischen, jehovistischen usw.)? Bekenne ich mich im öffentlichen Leben (am Arbeitsplatz, vor Freunden…) zum Glauben? Gehöre ich einer Organisation an, die ein antikirchliches Programm oder eine antikirchliche Ausrichtung hat? Habe ich solche politischen Parteien oder Politiker gewählt, sie unterstützt und mich mit ihnen einverstanden erklärt?
  • Entschuldige ich meine Sünden wie auch die Sünden anderer (meiner Kinder und meiner Familie) und bediene mich dabei der Ausrede, heute sei eine andere Zeit?
HABE ICH GOTT ÜBER ALLES GELIEBT?

Ist für mich Gott der höchste Wert, das höchste Gut? Gehört ihm der erste Platz in meinem Leben? Halte ich Gott für den Vater? Bemühe ich mich darum, sein bestes Kind zu sein? Bringe ich ihm diejenige Liebe entgegen, die jede andere Liebe übersteigt? Diene ich bewusst oder unbewusst zeitlichen Gottheiten? (Dazu gehören der Kult des Geldes, materielle Güter, Fernsehen, Macht, Karriere, der eigene Körper, Erfolg…).

  • Halte ich mich im Alltag an religiöse Kriterien und Gebote?
  • Habe ich Gott verleugnet? – Aufgrund von Voreingenommenheit, aus Berechnung (wegen Vermeidung der Kirchensteuer, bei der Volkszählung, am Arbeitslatz…), aufgrund von Gedankenlosigkeit oder um mich interessant zu machen oder weil mir das in der gegebenen Situation so passte?
  • Habe ich in der Fastenzeit in der Sünde gelebt? (Feiern, Tanzen, Nichteinhalten der Fastenregeln)
  • Mache ich Gott für die Unglücke, die mir widerfahren sind, verantwortlich?
  • Habe ich das von Gott Gegebene als Gottes Geschenk und das Übel als Prüfung meiner Treue zu ihm und als Anteil an Christi Leiden angenommen?
  • Bin ich für mein Leben, für jeden gelebten Tag, für jede neue Gelegenheit dankbar?
  • Verrichte ich meine alltägliche Arbeit wie ein Gebet im Bestreben, Gott zu gefallen? (Will ich den Menschen gefallen, beliebt sein, im Mittelpunkt stehen, suche ich den eigenen Vorteil?)
  • Achte ich auf ein würdevolles Tragen geheiligter Symbole (Kreuzhalskette, Rosenkranzring, Muttergottes Medaillon)?
  • Mache ich aus ihnen Amulette, Talismane, gebe ich sie der Lächerlichkeit preis?
  • Begegne ich dem Allerheiligsten Sakrament des Altares mit Ehrfurcht?
  • Gehe ich zur Anbetung?
  • Nehme ich Gottes Willen und Gottes Plan für mein Leben an?
  • Höre ich auf die Stimme meines Gewissens?

Mein Gott soll die Heiligste Dreifaltigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – sein. Tatsächlich ist aber in meinem Leben dasjenige mein Gott, dem ich den ersten Platz in meinen Gedanken und Gefühlen einräume, dasjenige, dem zuliebe ich meine Handlungen ausführe; dasjenige, was ich am liebsten habe.

Was nimmt bei mir den ersten Platz ein?

  • Ich selbst – meine Gesundheit, meine Ehre, mein Bauch, Schönheit, Körperbau, Egoismus, Wertschätzung, die ich von den anderen erwarte? Sollen sich die anderen mir anpassen? Habe ich Selbstmitleid, das Gefühl, Unrecht erlitten zu haben? Erwarte ich von den anderen eine Entschuldigung?
  • Die Sorge um meine Gesundheit? Wir sollen das leibliche Leben respektieren, ohne es zu einem absoluten Wert zu erhöhen – die neuheidnische Mentalität pflegt den Körperkult (die totale Aufopferung für den Körper, die Vergötterung der körperlichen Vollkommenheit, die Besessenheit vom Fitnesstraining und die Sorge um den Körper, der Erfolg im Sport, was gleichzeitig zur Zerrüttung menschlicher Beziehungen führt). Es ist geboten, jedwede Masslosigkeit zu vermeiden.
  • Jemand von den Menschen – mein Kind, Enkelkind, Ehepartner, sonstige Familienangehörige? Ist es unmässige Liebe zu den Menschen?
  • Eine bestimmte Sache – Geld, Besitz, Auto, Haus, schöne Kleider, Juwelen, Kunst, Sport, Karriere, Urlaubsreisen, Eitelkeit?
  • Du sollst keine anderen Götter neben mir haben – wie viele Götter verehre ich? Wie vielen diene ich? Der eigene Körper – Fitness wegen der Figur, Diäten, übertriebenes Schminken, plastische Operationen, Schönheitskuren, Kleidung, Solarium? Vergeude ich Zeit mit ernsehen, Besuchen, Vergnügungen, dummem Gerede, Witzen?

Welchem Gott diene ich am meisten? Woran denke ich tagsüber am meisten?
Sind es Vergnügungen, Völlerei, Festessen, Fernsehen, Freunde und Bekannte, die Familie, Besitztümer, der eigene Körper, Karriere, Sport, Tanz, Einkaufen…?

HABE ICH ANDERE GOTTHEITEN VEREHRT?
  • Darunter fallen Vielgötterei, Reinkarnationsglaube, östliche Religionen, Kampfkunst (Sonnenanbetung, Energiearbeit usw., was aus der östlichen Spiritualität kommt), Geisterbeschwörung, Teilnahme an spiritistischen Sitzungen und andere Praktiken, von denen ich annahm, sie würden einen Blick in die Zukunft ermöglichen: Kaffeesatz lesen, hellsehen durch Bleigiessen; ich lese Horoskope, ich habe die Dienste von Wahrsagern in Anspruch genommen, ich habe mir Karten legen lassen (ich habe sie selber für mich oder andere gelegt). Oder habe ich mich an folgenden Praktiken beteiligt: Tarot, Engelkarten-Orakel, Numerologie, Ausrechnung des Geschlechts eines Kindes, Astrologie, Abstützung auf Bauernregeln, Deutung der Zukunft aus den Handlinien, Akupunktur, Okkultismus (auch das Lesen okkultistischer Literatur), Esoterik, Mantras (durch sie werden Dämonen beschworen und verehrt), Astralreisen, Feng shui, Zauberei mit Aura und Chakren (öffnet den Zugang für Dämonen), Reiki, Psychotronik, Silva-Methode, Pendeln, Traumdeutung, Übungen östlicher Religionen, die fünf Tibeter, Atemübungen?
  • Halloweenfeier Karneval (auch für Kinder), Kürbisschnitzen (das kommt von der Verherrlichung Satans, das Haus, in dem Satan ein Kind geopfert wurde, war durch einen ausgeschnitzten Kürbis gekennzeichnet), Hexenrituale, das Schlüpfen in ein Teufelskostüm und das Aufsetzen einer Teufelsmaske (Stirnband mit Hörnern), das Auftreten im Hexengewand, aber auch im Priestergewand sowie in der Kleidung der Ordensleute (Lächerlichmachung). Halloween ist eine Verhöhnung des Festtages von Allerheiligen durch den Teufel. Kein Christ darf Halloween feiern, unterstützen, propagieren und sein Einverständnis dazu geben.
  • Habe ich Volksheiler aufgesucht? – Habe ich selbst auf diese Weise das Vertrauen anderer missbraucht? Alternativmedizin = Okkultismus
  • Habe ich Götzendienst getrieben – die Vergötterung dessen, was nicht Gott ist – wie Gottheiten, Dämonen, Schöpfung anstelle von Gott, Macht, Wollust, Vorfahren, Gesundheit, Geld? Habe ich dem Mammon gedient? Richtete sich mein Hauptinteresse im Leben auf Geld und Besitztümer und kreisten meine Gedanken hauptsächlich um die Frage, wie ich diese erwerbe und erhalte?
  • Habe ich zu Hause Souvenirs von Gottheiten oder Dämonen? Nenne ich das Kunst? Rechtfertige ich mich damit, dass ich nicht daran glaube, dass ich diese Gegenstände nicht verehre – seien es Statuen, Holzfiguren, Bilder, Porzellan und Teller mit entsprechenden Abbildungen, Tücher, Schmuck, Taschen, Anhänger, Magnete usw.? (Bei den Abbildungen kann es sich um Buddha, hinduistische Götter, Symbole östlicher Religionen, ägyptische Götter, Pharaonen, die sich selber als Gottheiten bezeichneten, griechische Götter, die Sonne, afrikanische Statuen und Masken, Woodoo oder dergleichen handeln.)
    Habe ich zum Beispiel im Urlaub einen hinduistischen oder buddhistischen Tempel besucht? Oder an einem Ritual teilgenommen? Habe ich meinen Körper mit irgendwelchen Symbolen bemalen lassen, zum Beispiel mit Henna (vielleicht nur aus Spass oder Unwissenheit)?
  • Aberglaube – habe ich geschaffenen Dingen übernatürliche Wirkungen oder Zauberkräfte zugeschrieben und in diesem Kontext verschiedene Fetische verwendet? Darunter fallen das Anbringen von Hufen, Mistelzweige als Glücksbringer, ein Bärenzahn, Haare, Amulette, Talismänner, rote Schnurarmbänder, Spucken als Ritual, das Klopfen auf Holz, die schwarze Katze oder der Freitag, der 13., als Unglücksbringer. (Auch der Missbrauch des Rosenkranzes und religiöser Medaillons für derartige Zwecke, wie zum Beispiel deren Verwendung als Anhänger auf einem roten Band, sind davon nicht ausgenommen.) Falls Kinder oft krank werden, sollte man sein Gewissen erforschen, ob der Teufel nicht etwa durch unsere Sünde den Zugang zum Herzen des Kindes gefunden hat (zum Beispiel durch das Anbringen eines roten Bands am Kinderwagen oder direkt am Körper des Kindes, was dem Dämon diesen Zugang eröffnet).
  • Homöopathie – die Prinzipien der Homöopathie gehen aus der Magie beziehungsweise dem Okkultismus hervor. Es geht um nachahmende Magie nach dem Grundsatz „Ähnliches durch Ähnliches“. Sie gehört zur Heilkunde (Okkultismus).
  • Yoga – verschmolzen mit der Welt der Götter und Geister, verfolgt sie die Aufgabe, deren Anwesenheit herbeizurufen. Sie ist satanisch – und zwar jegliche Art von Yoga. Wer sie praktiziert, öffnet sich dem Wirken des Dämons. Es handelt sich dabei nicht um eine blosse Relaxationsübung, sondern um eine Art von Spiritualität, durch die Chakren aktiviert werden. Einzelne Yogaübungen dienen der Weihe an konkrete Gottheiten bzw. Dämonen. Das Praktizieren solcher Übungen steht im Zusammenhang mit der Annahme der hinduistischen Lehre, was dem Götzendienst bzw. einem Sich-Öffnen für das Wirken böser Geister gleichkommt (selbst im Fall der Unwissenheit).
    Habe ich etwas Derartiges praktiziert, andere dazu verleitet oder mein Einverständnis dazu gegeben, falls davon die Rede war?

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